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walk, observe, drift
dialogical, relational, poetical
atmosphere, resonance, nature aesthetics
Wie wird heute über Naturästhetik und die Beziehung zwischen humans und non-humans nachgedacht und wie wird diese erlebt? Der experimentelle Forschungsansatz basiert auf dem Konzept der Atmosphäre nach Gernot Böhme, phänomenologischen Ansätzen sowie Praktiken des Gehens und untersucht das In-Beziehung-Sein mit Natur und Landschaft als ästhetische Erfahrung. Atmosphäre weist auf das Unbestimmte jenseits des rational Ausführbaren, auf das ästhetisch Relevante hin. Sie findet im Zwischenstatus der Objekt- Subjekt-Relation statt, wenn sich Umgebung und Befinden aufeinander beziehen. Sie ist die gemeinsame Wirklichkeit der Wahrnehmenden und des Wahrgenommenen. Die Idee ist, zusammen mit einzelnen Personen zu ihren Zugangsorten zur Natur zu gehen und sich dabei verschiedenen Varianten der ästhetischen Wahrnehmung durch Dialog, Bewegung, Beobachtung, Beschreibung und sensorische Erfahrung oder Imagination anzunähern.
«Der Rhythmus des Gehens bringt eine Art Denkrhythmus hervor, und das Sichbewegen durch eine Landschaft spiegelt oder stimuliert die Bewegung durch eine Gedankenfolge. Dadurch entsteht eine sonderbare Übereinstimmung zwischen innerer und äusserer Bewegung, die die Vorstellung nahelegt, dass auch der Geist eine Art Landschaft darstellt und Gehen eine Form, sich durch sie zu bewegen. Ein neuer Gedanke scheint oft wie ein Merkmal der Landschaft, das sich dort immer schon befunden hat, als ob Denken eher Reisen als Erschaffen wäre.»
Rebecca Solnit, Wanderlust – Eine Geschichte des Gehens
Bezugnehmend auf verschiedene angewandte Bewertungssysteme, die sich der Vermessung des Werts und der ‘Schönheit’ von Landschaft widmen, weist die Recherche auf die Frage hin, durch welches Prisma der Wert von Landschaft erfasst werden kann und welche Limitierungen in vereinheitlichenden Unterfangen auftauchen. Was bedeutet es, mit Landschaft jenseits einer Verdinglichung, kulturellen Konnotation oder Kommerzialisierung ‘in Beziehung’ zu stehen? Was sind die Wahrnehmungsdispositionen, was ist der Affekt und die Subjektivierung dieser Erfahrung?
Die Walking-Dialogues sind ebenfalls Teil eines Nachdenkens über Naturästhetik und die Frage, wie sich diese in den erkenntnistheoretischen Rahmen der Ökologie einfügen lassen. Durch jeden Walking-Dialogue wird ein Zugangsglossar weitergedacht, um die Praxis des Walking-Dialogues an sich zu erweitern. Die Recherche ist als Langzeitprojekt angelegt und sucht nach Ausdrucksformen der nicht übersetzbaren naturästhetischen Erfahrungen für den (post-)anthropozentrischen Diskurs.
walk, observe, drift
dialogical, relational, poetical
atmosphere, resonance, nature aesthetics
Wie wird heute über Naturästhetik und die Beziehung zwischen humans und non-humans nachgedacht und wie wird diese erlebt? Der experimentelle Forschungsansatz basiert auf dem Konzept der Atmosphäre nach Gernot Böhme, phänomenologischen Ansätzen sowie Praktiken des Gehens und untersucht das In-Beziehung-Sein mit Natur und Landschaft als ästhetische Erfahrung. Atmosphäre weist auf das Unbestimmte jenseits des rational Ausführbaren, auf das ästhetisch Relevante hin. Sie findet im Zwischenstatus der Objekt- Subjekt-Relation statt, wenn sich Umgebung und Befinden aufeinander beziehen. Sie ist die gemeinsame Wirklichkeit der Wahrnehmenden und des Wahrgenommenen. Die Idee ist, zusammen mit einzelnen Personen zu ihren Zugangsorten zur Natur zu gehen und sich dabei verschiedenen Varianten der ästhetischen Wahrnehmung durch Dialog, Bewegung, Beobachtung, Beschreibung und sensorische Erfahrung oder Imagination anzunähern.
«Der Rhythmus des Gehens bringt eine Art Denkrhythmus hervor, und das Sichbewegen durch eine Landschaft spiegelt oder stimuliert die Bewegung durch eine Gedankenfolge. Dadurch entsteht eine sonderbare Übereinstimmung zwischen innerer und äusserer Bewegung, die die Vorstellung nahelegt, dass auch der Geist eine Art Landschaft darstellt und Gehen eine Form, sich durch sie zu bewegen. Ein neuer Gedanke scheint oft wie ein Merkmal der Landschaft, das sich dort immer schon befunden hat, als ob Denken eher Reisen als Erschaffen wäre.»
Rebecca Solnit, Wanderlust – Eine Geschichte des Gehens
Bezugnehmend auf verschiedene angewandte Bewertungssysteme, die sich der Vermessung des Werts und der ‘Schönheit’ von Landschaft widmen, weist die Recherche auf die Frage hin, durch welches Prisma der Wert von Landschaft erfasst werden kann und welche Limitierungen in vereinheitlichenden Unterfangen auftauchen. Was bedeutet es, mit Landschaft jenseits einer Verdinglichung, kulturellen Konnotation oder Kommerzialisierung ‘in Beziehung’ zu stehen? Was sind die Wahrnehmungsdispositionen, was ist der Affekt und die Subjektivierung dieser Erfahrung?
Die Walking-Dialogues sind ebenfalls Teil eines Nachdenkens über Naturästhetik und die Frage, wie sich diese in den erkenntnistheoretischen Rahmen der Ökologie einfügen lassen. Durch jeden Walking-Dialogue wird ein Zugangsglossar weitergedacht, um die Praxis des Walking-Dialogues an sich zu erweitern. Die Recherche ist als Langzeitprojekt angelegt und sucht nach Ausdrucksformen der nicht übersetzbaren naturästhetischen Erfahrungen für den (post-)anthropozentrischen Diskurs.