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Textli
Kommentar
Kommentar
Creative Commons
"Creative Commons" ist die Organisation, welche die "Creative Commons Lizenzverträge pflegt. Die Lizenzen reichen von "mach damit was du willst" (CC0) bis einer Kombination von Auflagen (CC-BY-NC-ND –> Namensnennung der Autor*in, nicht kommerzille Verwendungen, Inhalte dürfen nicht geändert werden). Dieser Spielraum fördert die Zugänglichkeit zu den Lizenzen und deren Praktikabilität: u.U. möchte ich meine Arbeit teilen und frei zur Verfügung stellen, bin aber davon Abhängig, dass sich zumindest meine Reputation erhöht (und verlange deshalb die Nennung meines Names oder des Kollektivs). Oder ich teile meine Arbeit gern, möchte aber nicht, dass sie gewisse Organisationen kommerziell verwenden (… was letztendlich irgendwie inkonsequent ist, aber ein gut möglicher Usecase).
EU-Kommission stellt ihre Publikationen unter offene Lizenzen: https://netzpolitik.org/2019/freies-wissen-eu-kommission-stellt-ihre-publikationen-unter-offene-lizenzen/
eine kritische stimme zu creative commons: https://www.zeit.de/digital/internet/2012-12/creative-commons-kritik
Dinge, Phänomene, Beispiele und Websites, die mir zu Commons eingefallen sind. Unter anderem auch im Kontext des gemeinschaftlichen Produzierens bzw. Publizierens:
NGbK/Neue Gesellschaft für bildende Kunst
Medien: Wikimedia Commons, Pixino
Literatur: Schriftstellerkollektiv (alles Männer) Wu Ming
Musik: Rhizom Festival (concerning participation and awarness)
Bildung: Openki, Autonome Schule Zürich
Kunst: Louise Guerra
den schreibprozess/umsetzung betreffend: ich muss an autoren wie kenneth goldsmith denken, die z.b. mittels copy and paste, appropriation arbeiten, sie kopieren, programmieren, remixen schon vorhandenen text. text, der schon "in der welt" ist - ist text allgemeingut? fragen nach plagiat etc. mit den werkzeugen der appropriation zu arbeiten und schreiben ist vl. spannend für unser yearbook.
privater und öffentlicher raum: in unserer momentanen situation verschwinden diese trennlinien zusehends. via zoom gelangt öffentlichkeit in unsere privaten räume etc. mein interesse: wechselwirkung zwischen privat und öffentlich / gemeinschaft und individuum.
und nicht zuletzt ist mir aus unserem letzten zoom-gespräch im kopf geblieben: das dokumentieren des ausverhandelns der themen und arbeitsstrategien könnte schon teil der publikation oder die publikation sein.
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Beim Begriff Commons denke ich zuerst an gemeinsamen Besitz, die gemeinsame Verwaltung und Nutzung desselben. Konkret an die Allmende, an gemeinsamen Boden.
Bevor ich die Idee der Allmende kannte, war die »Allmend« eine Bushaltestelle im Westen Badens hinter der Ruine Stein: Gegen Süden viel Raum und Grün, Fußball- und Tennisplätze; nördlich Reihen- und Einfamlilienhäuser mit dem einen oder anderen Swimming-Pool.
Später erklärte mir meine Mutter, dass die Allmende jener Ort war, wo »alle ihr Vieh weiden lassen konnten«. Ich will sie nicht auf genau diese Worte behaften, es ist schon lange her und als Erinnerung in diesem Zusammenhang vielleicht auch nur konstruiert. Bezüglich kindsgerechter Komplexitätsreduktion ist die Formulierung jeden Falls höchst plausibel – allerdings verschweigt sie Fragen rund um Organisationsstrukturen, Partikularinteressen und strapaziösen Konses-Diskussionen.
Alle. Gemeinsam. »Gemeinsam« heißt nicht »alle«. Wer gehört dazu? Gemeinsam hat eine Grenze. (Ausnahmen?) Wo und wie wir diese gezogen? Wie erhält wer Zugang?
Teilen sich zwei Einfamilienhäuser einen Swimming-Pool: ergibt das schon eine Allmende?
Es planen zwei einsame Patriarchen zusammen einen Swimming-Pool. Ist das commoning?
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zur gemeinsamen Grenze und dem Pool fällt mir gerade ein Rechtsstreit (deutsches Recht) ein, als unsere NachbarsHausbesitzer einen Zaun bauen wollten, um die Grundstücke zu unterteilen. Ich wusste bis dahin nicht, dass ein Zaun nicht einfach gebaut werden kann, er muss von beiden Seiten bewilligt und auch jeweils zur Hälfte bezahlt werden. Es gibt ein sogenanntes Zaun-Gebot, man darf sich also dem Zaun nicht völlig widersetzen, wenn der/die NachbarIn einen möchte, aber es muss gemeinsam beschlossen werden. Ich finde interessant, dass in dem Sinn eine Grenze automatisch entsteht, sobald eine "Seite" diese Grenze zieht, sie aber trotzdem nicht einseitig funktioniert, die Grenze ist eine gemeinsame Sache.
Was passiert, wenn es die "Allmende" so nicht mehr gibt?
Was ist privat und wie erwirbt man das Recht, die "Allmende” zu privatisieren?
Anarchismus als Selbstregulierung innerhalb der "Allmende".
Krieg wie Selbstregulierung von der "Allmende".
Erde wie eine "Allmende".
Raum als eine "Allmende".
Internet wie eine "Allmende".
Luftraum wie eine "Allmende".
Klang des Flugzeugs wie eine "Allmende".
Klang des Verkehrs wie eine "Allmende".
StarLink und Himmel als ”Allmende".
Das Zusammenleben der gegnerischen "Allmenden".
Politische Anordnung als quasi politische "Allmende"
Ich habe mich nach Judiths Vorschlag, Gemeinschaftssportregeln anzusehen, an meine Volleyball-Jugend erinnert und beschreibe hier mal den Verlauf der Balls auf einer Spielfeldseite. Volleyball hat eine ziemlich klare Struktur von 3 SpielerInnen, die den Ball berühren. Sie muss nicht immer genau so ablaufen, gibt der Gruppe aber mehr Chancen zu gewinnen, als Alleingänge. Etwas abgewandelt könnten solche Vorlagen in Form einer Textarbeit ausprobiert werden. Vielleicht reden wir dann nicht von Angriff, sondern Publikation oder so..
Mit dem Aufschlag wird der Ball ins Spiel gebracht:
1. Annahme: Ball annehmen meistens durch Baggern, ist eher eine grobe "Handlung", die Hauptsache ist, den Ball zu kriegen, die Wucht und Geschwindigkeit abzufedern; dann möglichst senkrecht und eher hoch spielen, sodass SpielerInnen Zeit haben sich zu sortieren und vorzubereiten
2. Zuspiel: Ball annehmen, meistens durch Pritschen (besser als Baggern, da es leichter ist mit Feingefühl zu spielen): möglichst hoch spielen, da Kurve dann weniger schräg und Ball, soll möglichst genau innerhalb eines Meters vor dem Netz ankommen
3. Angriff: wenn Vorlage es ermöglicht in das gegenüberliegende Feld Schmettern
ich finde, wir sollten über fussnoten sprechen. ständig habe ich so phantasien von einer publikation, die eigentlich nur aus fussnoten besteht, weil dort doch häufig die eigentlich spannenden dinge passieren. da ist platz für assoziationen, verlinkungen und spekulationen. das vernetzen unterschiedlichster personen und inhalte geschieht in den fussnoten - das ist der ort für fiktion und irrwitz und versammlungsfreiheit. quasi die zimmerreise unter den informationstexten oder der rechtsfreie raum im raum. das könnte für unser projekt insofern von bedeutung sein, dass wir uns an schlagworten orientieren und in den fussnoten versammeln können.
das talmudische prinzip
(babylonischer talmud)
im Zentrum befindet sich ein ursprungstext (mischna), drumherum werden auslegungen dieses textes angeordnet (gemara)
auch einen fliesstext fänd ich spannend. also EINEN. an dem schreiben alle, es werden aber keine autorennamen genannt, die einzelnen personen werden lediglich durch farben, typo o.ä. unterschieden. so können die LeserInnen dann linear durch den Text gehen und dem inhaltlichen roten Faden folgen, oder sie springen mit einer jeweiligen Farbe o.ä. durch den Text und folgen einem individuellen Gedankengang. Sie wissen eben nur nicht von wem.