Where am I now. With whom am I. What is here. How to be vulnerable, fluid, tangible, critical, multiple, collaborative, honest. What do I navigate with. Who am I for whom and how. How to be a person. How to be a body. How to relate. How to start and end, how to decide, how to listen, how to try. How to think-feel-be. How to want the right thing. How to not know.
This iteration of the annual exhibition of the MA Transdisciplinary Studies concerns itself with the question «wat do». This memetic phrase in it’s open-endedness captures a notion that pervades the practice and works of the exhibition’s paritcipants but also the artistic pursuit itself: What is that we do? What is worth doing? And in contemporary conditions a important variantion: Wat the hell do?
9.6. – 24.6.2022
Atelier Transdisziplinarität,
Raum 7.F03, Toni-Areal,
Pfingstweidstrasse 96, Zürich
01
«What Now?!»
Yris Apsit
What starts out as hope soon becomes a dialectic of temptation, desire, care, vulnerability, honest joy, leaving only a sense of decadence and the prospect of a new reality.
02
«Umbral»
Adrián Bracho
No es lo mismo subir que bajar. / Aufsteigen ist nicht gleich Absteigen.
No es lo mismo ir que venir. / Gehen ist nicht gleich Kommen.
Umbral / Schwelle
Objeto
Lugar
Inicio
Fin
Frontera
No-espacio
Vacío
atravesar
habitar
seguir
huir
sentir
dejar
caminar
Objekt
Ort
Anfang
Zweck
Grenze
Nicht-Raum
Leere
überschreiten
bewohnen
folgen
fliehen
fühlen
verlassen
gehen
03
«Im See» / «Raum»
Oliver Brunko
Im See / 2022, HD-Video mit Ton,
Dauer: 1 Min 52 Sek, loop
Mit dem Smartphone wird eine Videoaufzeichnung vom Computermonitor abgefilmt. Die Abspielgeschwindigkeit des Videos wird dabei reduziert. Suchend bewegt sich die Kamera über das gezeigte Bild.
«Der Stein liegt still auf dem Grund. Nur die Spitze ragt aus dem Wasser. Einige Unterwasserpflanzen haben sich am Fuss des Steins niedergelassen. Fische umkreisen ihn, über ihnen einige Möwen auf der Wasseroberfläche. Ich träume häufig von Seen, Flüssen und dem Meer. Der Unterwasserstein ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich wollte ihn wiedersehen und ihn besser kennenlernen.»
Raum / 2022, HD-Video mit Ton, Loop,
Dauer: 10 Min
Gedanken über Raum und Klang. Textpassagen, Bewegtbild und Audioaufnahmen werden zusammengefügt und erzeugen einen eigenen Rhythmus.
«Ich stehe im Urwald. Eben erst ist ein Gewitter vorbeigezogen. Noch immer fallen grosse Wassertropfen von den Blättern. Um mich höre ich pfeifen, rascheln und rufe der Tiere. Das dichte Grün versperrt mir den Blick in die Ferne. Ich schliesse die Augen und konzentriere ich mich aufs hören, dabei eröffnet sich mir ein Raum, welcher von nahen und fernen Geräuschen erfühlt ist. Mit jedem dazukommenden Geräusch weitet sich der Raum innerlich aus. Es scheint mir als schaute ich hinter einen Vorhang aus dichten Blättern. Dabei wirkt selbst die schwüle Luft leicht und durchlässig.»
04
«Bare Breasted // Bare Chested»
Lovis Heuss
In Bare Breasted // Bare Chested verhandelt lovislovislovis in Zusammenarbeit mit Mirijam Botros (Video) und amygdala.01 (Shibari) den Bezug zum eigenen Körper während der Transition.
Die Wiederaufnahme der Brust als entferntes Subjekt nach der Mastektomie hinterfragt Temporalität, (Ir)reversibilität und die gängigen binären Geschlechternormen.
05
«der große mörder ist ein großer kasper,
alles was er totschlägt, lebt lustig weiter»
Johannes Hoffmann
am morgen des 4. september 1913 tötet ernst august wagner seine frau und seine 4 kinder und erschießt 9 menschen im dorf mühlhausen a. d. enz. nachdem er überwältigt werden kann, schildert er in den ersten vernehmungen unumwunden seinen plan – er wollte seine gesamte familie ausrotten, alle männer in mühlhausen töten und schlussendlich das schloss ludwigsburg anzünden und in den flammen im bett der herzogin verbrennen. wagner wird für schuldunfähig erklärt und in eine heilanstalt eingewiesen. 1938 stirbt er dort an den folgen einer lungentuberkulose. sein gehirn wird entnommen, konserviert und gerät in einem medizinischen archiv in vergessenheit. in den 1990er jahren wird es unter der registratur mördergehirn 4 wiederentdeckt und in einer wissenschaftlichen arbeit mit den konservierten gehirnen ulrike meinhoffs und des texanischen uni-snipers charles whitman verglichen. ich beschäftige mich seit 2012 mit dem gewebe um den fall und flechte meinen fall, entstanden ist ein podcast und ein text.
06
«Hinweise und Fischauge»
Alan Maag
out of a secure space into an area where proximity forces to move simultaneously. there is a marker, a critical distance to follow. like balancing a stick belly to belly.
the movement of the skater rushing towards the camera. the lower body holding that stick. neck, arm and the eye in the viewfinder determining the right angle for the picture. three directions to pay attention to. plus anticipating the peak moment of expression in order to catch it. a single focus is impossible.
the field of vision is now similar to that of the skater‘s. feeling movements rather than seeing them. multiple points within the immediate surrounding are scanned simultaneously. it rather feels like the picture is filled with a quickly growing shadow that wants to be catched.
at this stage the role of the camera has become active. the common position of the passive observer morphs into a participatory one, into a dance with the observed. these fractures of a moment hold a zone of interaction during which intuition, maybe an indistinction, can overrule intention.
07
«TALES OF WOE [FRAGILE DISPLEASURES]»
Merlin Pohl
If the world is built for me, and I am built to act, be, do in this world of mine, then what happens if I don’t? Nothing? Everything? Or neither? Tales of woe are fragments of thought, or rather of sense, yielded and fermented in the avatars head. The refusal of doing is met with the animation of the almost motionless, the amplification of the quasi silent. Everything revolves around the egocentre, which is lost in the agonizing processes of involuntary self-decomposition. Fragile displeasures sprout when dwelling upon the woes of Andros, that is, here, in the belly of the monster.
08
«Schlitten (fliegend)»
Simon & Odermatt
Schlitten (fliegend) / 2020, Video, Dauer: 38 Sek, Loop
Das Bild zeigt eine weisse Landschaft. Von rechts erscheint ein fliegender Davoser Schlitten im Bild. Er schwebt sanft und leicht den Hang hinauf. Oben angekommen dreht er sich vorsichtig um, setzt behutsam seine Kufen in den Schnee und schlittelt talwärts.
09
«Das Andere als Riss»
Tillo Spreng
In «Das Andere als Riss» geht es um die prozesshafte Erarbeitung einer Palette von Ausdrucksformen und um die Etablierung einer Sprache, die sich um das Andere im eigenen Körper und das Eigene im Anderen drehen. Als Figur dafür dient eine Wunde, die nicht zugefügt wurde, sondern die schon da war.
10
«House of Textile Matters»
Lilla Wicki
How can I use my skills as a designer to stimulate change? By taking a closer look at material agency in art education, this research aims to unlock the transformative powers of historical textile archives. By interlacing cognitive, sensory, and artistic approaches I am exploring strategies for museums to actively engage the public in current sustainability discourses and empower their audiences to co-author and design new stories for the future.
9.6. Opening
17:00 – 19:00
TEMA – House of Textile Matters
von Lilian Wicki
Materialarchiv | Bibliothek ZHdK
Galeriegeschoss, 5. Etage
17:00 – 19:00
Installationen von
Lilian Wicki und Oliver Brunko
7.K12 vor dem Konzertsaal
18:00
Opening wat do (mit Apéro)
19:00
Release «Listen!»
Jahrespublikation des Masters Transdisziplinarität
von und mit Studierenden
des Masters Transdisziplinarität
16.6. wat move
night edition
22:00 – 04:00
Party des Masters Transdisziplinarität
vor dem Konzertsaal, 7.K12
+ Curateria des Master Art Education, 7.G01
mit cab, high.aif,
Merlin Kasimir, Rakita,
Tillup, vava_san und ®iginal ©py
22.6. der große mörder
ist ein großer kasper.
alles was er totschlägt,
lebt lustig weiter
19:00
Live Podcast von Johannes Hoffmann
Curateria des MA Art Education, 7.G01
23.6. – 23.07.
(in)tangible otherness,
towards eco-empathic
listening
Ausstellung von
Mélia Roger und Olena Iegorova
Workshop: 2.6. 14:00 – 17:00
On Curating, Ausstellungsstr. 16, Zürich
24.6. Texturing Space.
Towards an Exponential
Cartography
Buchvernissage von
Amélie Brisson-Darveau
und Christoph Brunner (Eds.)
mit Beiträgen ehemaliger
Studierende des MA Transdisziplinarität
Material, Raum für Buchkultur
Klingenstr. 23, 8005 Zürich
MA Transdisziplinarität,
Zürcher Hochschule der Künste
Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite:
Yris Apsit, Adrián Bracho, Oliver Brunko, Lovis Heuss, Johannes Hoffmann, Alan Maag, Merlin Pohl, Simon & Odermatt, Tillo Spreng, Lilla Wicki
Gestaltung: Jan Reimann & Christiaan Gieben
Webseite: David Simon